„Auf der Grundlage des Spielens baut die gesamte menschliche Erfahrungswelt auf.“
Donald W. Winnicott
Sowie bei Erwachsenen ist auch bei Kindern und Jugendlichen davon auszugehen, dass unverarbeitete seelische Spannungen und innere unbewusste und unverarbeitete Konflikte zu seelischen und körperlichen Symptomen führen, die einen Krankheitswert haben und zu einem Leidensdruck bei Kindern und Jugendlichen führt . So können Kinder und Jugendliche nicht nur in ihrem Verhalten nach Außen auffällig werden, sondern auch Tics und Eigenarten sowie Angst- und Zwangs- oder Essstörungen entwickeln, sich zurückziehen bis dahingehend, dass sie nicht mehr leben wollen. Darüber hinaus kann es zu Störungen in der pubertären Phase geben, die zu seelischen Krisen führen können. Diese Phase ist geprägt von biologischen, mentalen und sozialen Prozessen in der Übergangsphase von Kindheit zum Erwachsenenalter. In dieser Phase kann das „Erwachsen-werden“ manchmal sehr schwer werden.
Die Seele und das Gehirn müssen in dieser Zeit eine große „Veränderungsphase“ leisten und sich den Anforderungen nicht nur den biologischen, sondern auch insbesondere der psychosozialen Umwelt (Eltern/Schule/Freundeskreis) anpassen. Verlangsamen oder scheitern diese Anpassungsleistungen kann es zu Depressionen oder anderen psychischen Störungen führen und damit einhergehend zu einem immensen Leidensdruck.
Psychotherapie ist eine wissenschaftlich begründete Behandlung psychischer Erkrankungen in verschiedenen therapeutischen Verfahren. Dazu zählen in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie die tiefenpsychologisch fundierte, die analytische Psychotherapie als auch die Verhaltenstherapie. Alle drei Behandlungsverfahren sind kassenärztlich anerkannt und werden über die Krankenkassen abgerechnet.
Ich behandele sowohl im tiefenpsychologischen als auch im analytischen Verfahren. In beiden Verfahren stehen unbewusste Erfahrungen und Erlebnisse als Ursache einer seelischen Erkrankung im Fokus. In der Psychotherapie werden unbewusste Dynamiken aufgedeckt und verständlich, so dass Symptome zurückgehen und mehr Lebensfreude, Stabilität und seelische Stärke erreicht werden können.
Was ist in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie anders?
„Die Welt wird Dich fragen, wer du bist, und wenn Du es nicht weißt, dann wird die Welt es Dir erzählen“
C.G.Jung
Im Vergleich zu Erwachsenen erzählen Kinder weniger ihre Konflikte. Sie spielen vielmehr oft familiäre und schulische Konflikte nach.
Dabei nutzen sie Handpuppen, Figuren oder gehen in Rollenspiele, in denen die unbewussten Konflikte spielerisch dargestellt werden.
Darüber hinaus können auch malerisch unbewusste Konflikte ausgedrückt werden. Dabei wird das Verhalten des Kindes im Spiel beobachtet und Gedanken und Gefühle werden altersentsprechend zur Verfügung gestellt. Die Besonderheit in der Kinder-und Jugendlichenpsychotherapie ist das Verstehen und Deuten dieser Art der Kommunikation von Kindern ihrer Konflikte.
Jugendliche können ihre Konflikte zwar eher beschreiben, haben aber oftmals wenig Zugang zu ihrem psychischen Erleben, welche geprägt ist durch die pubertäre Umbruchsphase. Entwicklungsbedingte „Begleiterscheinungen“ wie Wut, Aggression und Destruktivität neben vorhandener psychischer Störungen werden in der Psychotherapie ausgehalten und führen zu einer Beruhigung innerer Spannungen, so dass unbewusste Konflikte durch Aufdecken und Deuten bearbeitbar werden. Dabei ist es von enormer Bedeutung, die Sprache oder auch „Sprachlosigkeit“ und die Art der Kommunikation der Jugendlichen zu verstehen.
Die Psychotherapie der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie kann bis einschließlich zum 21.Lebensjahr durchgeführt werden und nur dann darüber hinaus, wenn die Therapie vor dem 21. Lebensjahr begonnen wurde.
Die Anzahl der Sprechstunden können an zehn Terminen à 25 Minuten stattfinden. Diese können vor den probatorischen Sitzungen hilfreich sein, um abzuklären, ob Behandlungsbedarf besteht.
Probatorische Sitzungen können in bis zu sechs Terminen stattfinden. Diese können mit dem Kind oder der/dem Jugendliche*n auch unter Einbindung der Bezugspersonen durchgeführt werden, um eine Diagnostik zu erstellen.
Eine Akutbehandlung ist absolut nur für akute Krisen bedacht und besteht maximal aus 24 Sitzungen à 25 Minuten.
Die Kurzeittherapie umfasst 24 Sitzungen und ist aufgeteilt in zwei Abschnitte (Kurzeittherapie 1 und Kurzzeittherapie 2) mit jeweils 12 Therapiestunden à 50 Minuten zuzüglich 3 Sitzungen für Elterngespräche.
In der Langzeittherapie werden beim Erstantrag sowohl in der tiefenpsychologisch fundierten als auch in der analytischen Psychotherapie jeweils 70 Stunden zuzüglich 17 Stunden für Elterngespräche und bei Jugendlichen 90 Stunden im Einzelsetting beantragt. Bei einer Verlängerung der Therapie bei Kindern sind bis zu 150 Stunden zuzüglich weiterer Elterngespräche und bei Jugendlichen bis zu 180 Stunden möglich.